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Beobachtungstipps

Das "richtige" Teleskop für Amateurastronomen

Text und Fotos von Alko Schurr

Hier sollte eigentlich ein Artikel über die Auswahl des richtigen Teleskops in Abhängigkeit vom Beobachtungsziel hin. Nachdem ich den Artikel schon fertig hatte, habe ich ihn aber wieder verworfen, da ich denke, dass man niemandem ein spezielles Teleskop als "das einzig wahre" verkaufen kann. Statt dessen habe ich mir überlegt, einfach mal zusammenfassend aufzuschreiben, was man mit den verschiedenen Teleskopen so sehen kann. Ich habe dabei meine bisherigen Teleskope als Beispiele hergenommen.
Nun gibt es eine deutliche Lücke zwischen der Leistungsfähigkeit von 70 mm Öffnung und 102 mm Öffnung und ebenso zwischen 102 mm und 150 mm, die ich hier noch nicht durch eigenen Erfahrungsschatz mit entsprechenden Geräten ausfüllen kann. Als grobes Richtmaß kann man aber sagen, dass alles bis einschließlich 102 mm noch nicht wirklich Deepsky-geeignet ist und eher in die Kategorie "Mond- und Planetengerät" gehört. Ab ca. 130 mm geht dann das Deepsky-Gucken los, wobei für richtiges Deepsky (also Galaxien mit Details) noch weit mehr Öffnung erforderlich ist. Solche Geräte beginnen dann ab mindestens 200 mm Öffnung und nach oben hin ist natürlich keine Grenze - außer die des Geldbeutels. Aber genug der Vorrede, fangen wir also an in aufsteigender Reihenfolge der Öffnung.

Der Bresser Skylux 70/700 (auch als Lidl-Skop bekannt)

Skylux Hier haben wir es mit einem Kleinteleskop zu tun - von Deepsky-Beobachtern oft auch als Planetenzwerg bezeichnet. Der Teleskopbezeichnung 70/700 ist zu entnehmen, dass das Teleskop eine Objektivöffnung von 70 mm hat und eine Brennweite von 700 mm.
70 mm Öffnung sammeln bereits 100 Mal soviel Licht wie das menschliche Auge bei voller Pupillenöffnung. Diese Lichtsammelleistung reicht aus, um die Objekte unseres Sonnensystems zu beobachten.
Zum Betrachten von Details auf Planeten ist die Auflösung eines Teleskops entschheidend. Auf Grund der Öffnung von 70 mm hat der Skylux eine Auflösung von 1,64", was bedeutet, dass der Mond einen Durchmesser von ca. 1137 "Pixeln" hat und damit aus gut einer Million Bildpunkten besteht. Sie werden auf dem Mond etliche mittlere und größere Krater sehen und bei den größeren Kratern werden Sie auch Details erkennen können.
Am Planeten Saturn sieht es so aus, dass Sie die Cassini-Teilung der Saturnringe erkennen können, allerdings nicht bei zu geringer Ringöffung. Am Jupiter werden Sie auf jeden Fall die beiden Hauptwolkenbänder um den Äquator herum erkennen. Auch der GRF wird mit entsprechenden Filtern zu sehen sein, ist aber eher ein fotografisches Objekt. Die Venus mit ihrer Phasengestalt ist natürlich ebenso beobachtbar und auch die Sonne ist ein dankbares Beobachtungsobjekt mit ihren Sonnenflecken und der Granulation. Letztere wird aber nur ansatzweise zu sehen sein, da es zur deutlicheren beobachtung spezieller Filter bedarf.

Im Sonnensystem sind also schon ein paar schöne Beobachtungsziele für ein 70 mm Teleskop vorhanden. Verlässt man das Sonnensystem, dann wird es allerdings recht schnell dunkel im Skylux, da die Lichtsammelleistung eher bescheiden ist. Es gibt aber einen schönen Beobachtungsbereich in der Deepsky-Beobachtung, der auch dem Skylux zugänglich ist - dies sind die offenen Sternhaufen in unserer eigenen Galaxie. Sie sind hell genug, um im Skylux äußerst reizvoll abgebildet zu werden. Speziell im Sternbild Krebs gibt es einen sehr großen Sternhaufen (M44), der auch Präsepe (Bienenschwarm, Krippe) genannt wird. Er hat eine Ausdehnung von fast 20 am Himmel und passt mit einem 25 mm oder 32 mm Übersichtsokular noch voll ins Bildfeld. Ebenfalls zu nennen sind hier die Plejaden (M45) im Sternbild Stier. Sie haben ebenfalls ca. 20 Ausdehnung am Himmel und sind ein Genuss im Skylux. Und so gibt es noch jede Menge kleiner und mittlerer offener Sternhaufen, die vor allem in den Wintermonaten ein beliebtes Beobachtungsziel für den Skylux sind.
Was der skylux nicht kann, ist die Darstellung von Kugelsternhaufen und Galaxien. Bei den Kugelsternhaufen schaffte er zwar noch eine Darstellung als nebligen Fleck, aber zur Auflösung in Einzelsterne reicht seine Optikgröße nicht aus - das Licht geht ihm da auch schon etwas aus. Bei den Galaxien gibt es eigentlich nur drei Vertreter die er darstellen kann. dies ist erstens unsere Nachbargalaxie M31, welche er bei Minimalvergrößerung auch zuverlässig zeigt und zum zweiten sind dies M81 und M82, die durchaus erkennbar als Galaxie gezeigt werden. Allerdings darf man hier keine Details erwarten - dazu reicht es nun wirklich nicht!

Als Fazit kann man sagen, dass der Skylux ein Teleskop für die Beobachtung unseres Sonnensystems und offenen Sternhaufen in unserer eigenen Galaxie ist.

Allgemeines zu Einstiegsteleskopen:
Wenn sie sich solch ein kleines Planetgerät zulegen wollen, sollten Sie auch darauf achten, dass das Öffnungsverhältnis mindestens f/8 beträgt, besser noch f/10 oder höher. Dies hat seinen Grund im Farbfehler, den ein Refraktor nach Fraunhofer nun mal hat. Dieser Farbfehler äußert sich in bläulichen bis violetten Farbringen um hellere Objekte (z.B. Mondrand). Der Farbfehler nimmt mit der Öffnung zu und mit dem Öffnungsverhältnis ab. Eine 70 mm Optik hat als f/10 noch einen sehr zurückhaltenden Farbfehler. Wählen Sie das Gerät aber als f/5 (also mit nur 350 mm Brennweite), dann sieht der Farbfehler schon stärker aus und die Planetenabbildung ist nicht mehr so wirklich gut. Dies zeigt sich dann in geringerer Detailwiedergabe und das begrenzt die sinnvolle Maximalvergrößerung. Planeten brauchen aber schon etwas Vergrößerung, um Details auch zu offenbaren, also müssen Sie das Öffnungsverhältnis recht klein wählen. Ein kleines Öffnungsverhältnis zeigt sich dann wiederum in längerer Brennweite. Diese begrenzt aber das maximal mögliche wahre Gesichtsfeld, das Sie am Himmel beobachten können.
Wenn Sie also ein Gerät haben wollen, mit dem einerseits Planeten und andererseits große offene Sternhaufen machbar sind, dann sollten Sie eine Brennweite von 700 mm nicht wesentlich überschreiten. Dabei schaffen Sie dann durchaus noch ein wahres Gesichtsfeld von knapp 2.30. Achten Sie gleichzeitig auf das Öffnungsverhältnis f/10, dann haben Sie auch eine gute Planetenabbildung.
Wollen Sie ein reines Planetengerät, dann nehmen Sie einen heute üblichen 70/900, der hat 900 mm Brennweite und bildet mit einem Öffnungsverhältnis von ca. f/13 Planeten sehr kontrastreich ab - hat aber auch nicht ganz soviel wahres Gesichtsfeld (max. 1,80).
Sie können sich aber auch für eine kleines Übersichtsteleskop entscheiden und holen sich dann einen 70/500. Damit schaffen Sie dann sogar 3.20 am Himmel, müssen aber schon Abstriche bei der Qualität der Planetenbeobachtung machen.
Sie können sich also entscheiden, was Sie ausprobieren wollen. Kosten wird es in jedem Fall etwa das Gleiche, nämlich 100 - 120 € im (Internet)-Fachhandel.
Die richtige Montierung:
Beim Teleskopkauf ist es sehr wichtig, dass Sie auf jeden Fall eine parallaktische Montierung als Untersatz für ihr Teleskop nehmen, da sie ansonsten allenfalls den Mond einstellen können und auch daran mangels vernünftiger Nachführung keine Freude haben werden. Im genannten Preisbereich ist eine solche parallaktische Montierung aber schon mit drin. Billige Angebote für um die 50 € - 80 € enthalten meist nur eine azimutale Montierung. Damit können Sie dann lediglich Erdbeobachtung durchführen - astronomisch ist das ein Fehlgriff und Geldrausschmiss.

Der TS Individual 102/1100

Refraktor Dies ist nun schon ein etwas größerer zweilinsiger Refraktor nach Fraunhofer. Mit 102 mm Objektivöffnung und einer daraus resultierenden Auflösung von 1,12" bei 555 nm stellt er schon ein sehr leistungsfähiges Intsrument für die Beobachtung unseres Sonnensystems dar. Mit Ihm lassen sich auf dem Mond ganze Abende verbringen, ohne dass einem langweilig wird - die Fülle an Kraterdetails ist die wahre Pracht. Ebenso ist die Planetenbeobachtung ein Genuß. Der Ring des Saturn wird selbst bei derzeit geringster Ringöffnung noch als Ring dargestellt und der Helligkeitsverlauf der beiden Saturnhälften wird ebenfalls schön dargestellt. An der Sonne (natürlich nur mit objektivseitigem Sonnenschutzfilter) ist er ein super "Fotoapparat" und stellt auch visuell Sonnenflecken mit sehr guter Detailwiedergabe dar. Die Schärfeleistung dieses Refraktor ist auch im Allgemeinen sehr beeindruckend, was jegliche Beobachtung zum Erlebnis werden lässt.
Nun ist aber auch dieses Gerät noch kein Deepsky-Gerät. Aber die Beobachtungsgrenze ist im Vergleich zum Skylux schon deutlich hinausverschoben. Mit seiner 102 mm Öffnung sammelt der Refraktor immerhin schon ca. 212 Mal soviel Licht, wie das menschliche Auge und immer noch doppelt soviel, wie der Skylux.
Dies nützt auch bei der Deepsky-Beobachtung in der eigenen Galaxie. Hellere Kugelsternhaufen werden schon durchaus beindruckend aufgelöst. Im Bezug auf den Skylux ist es wie Tag und Nacht zu vergleichen. Der Kugelsternhaufen M13 im Herkules ist wirklich ein Genuss mit diesem Refraktor. Nadelfeine Sterne, wenn auch nicht bis ins Zentrum aufgelößt, sind ein wirklich schöner Anblick. Ebenso eindrucksvoll sind dann auch M5 und M3, zwei weitere helle Kugelsternhaufen.
Natürlich sind auch offene Sternhaufen (OH) gut beobachtbar, da sie weniger Lichtsammelleistung verlangen als die Kugelsternhaufen (KS). Für die größeren Exemplare der OH braucht es aber schon ein Übersichtsokular in 2" Steckmaß, da auf Grund der doch schon langen Brennweite von 1100mm keine allzugroßen Felder mehr überblickt werden können, wenn man sich auf 1,25" Okulare beschränkt.
Ein weiteres Beobachtungsgebiet sind planetarische Nebel und Refexionsnebel. Der Orionnebel M42, ein Sternentstehungsgebiet im Sternbild orion, wird schon beeindruckend differenziert gezeigt. Man muss aber trotzdem sagen, dass der Refraktor kein Deepsky-Gerät im Allgemeinen ist, denn dazu fehlt auch ihm noch die richtige Lichtsammelleistung. so ist auch das Beobachten von Galaxien nur auf die helleren Objekte beschränkt und wirklich als Galaxien erkennt man sie noch nicht.

Als Fazit kann man sagen, dass sich mit 102 mm Öffnung und 1100 mm Brennweite sehr gute Beobachtungen im Sonnensystem anstellen lassen und auch offene Sternhaufen, hellere Kugelsternhaufen ein paar helle Nebel durchaus gut realisierbar sind - da ist dann aber auch die Helligkeitsgrenze.

Allgemeines zu Fraunhofer Refraktoren:
Ein Fraunhofer ist ein zweilinsiger Refraktor, der schon eine einfache Farbfehlerkorrektur besitzt. Da Fraunhofer meist als Erstteleskop für die Planetenbeobachtung angeschafft werden, muss man bedenken, dass für diesen Zweck ein zu großer Fraunhofer nicht optimal ist. Grund ist der Farbfehler, der linear mit der Öffnung und gleichbleibendem Öffnungsverhältnis zunimmt. Das bedeutet, das ein 120 mm Refraktor schon ein kleineres Öffnungsverhältnis benötigt als ein 100 mm Refraktor, wenn der Farbfehler NICHT größer werden soll. Da f/10 ein übliches "Planetenöffnungsverhältnis" beim 100 mm Refraktor ist, müsste der 120 mm Refraktor schon mehr als f/10 aufweisen, um die gleich gute Planetenabbildung zu gewährleisten. Das führt aber zu einem überaus langen Tubus von mehr als 1200 mm Baulänge (+ 200mm Taukappe). Dies ist von bezahlbaren Einstiegsmontierungen nicht mehr "tragbar", also baut man die 120 mm Refraktoren als f/8.3 mit 1000 mm Brennweite. das setzt dann leider schon etwas die Planetendarstellung herunter. Folglich werden diese Geräte dann auch nicht mehr als Planetengeräte beworben, sondern schon als "kleine" Deepsky-Teleskope.
Wenn Sie also einen Planetenrefraktor suchen, dann orientieren Sie sich lieber "nur" bis zu 102mm öffnung. Alles in diesem Rahmen ist noch von einigermaßen überschaubaren Montierungen tragbar. Wobei hier nicht sosehr das Gewicht, sondern vielmehr die Baulänge und dem entsprechend die Hebelwirkung des Refraktors die Montierung zum Zittern bringt.
Ich habe den Individual 102 auf einer EQ5 montiert und das passt gut. Die vorigen Anfangsversuche auf der EQ3-2 des 150er Newtons waren regelrechte Zitterpartien bei lauem Lüftchen und machten keinen Spaß.

Der Skywatcher Newton 150/750

Newton Ein Newton mit 6" Öffnung hat nochmal ein knapp doppelt so hohes Lichtsammelvermögen, wie ein Refraktor mit 102 mm Öffnung. Das bedeutet für die Deepsky-Beobachtung die doppelte Lichtmenge und damit auch die doppelte Helligkeit des gleichen Objektes. So sind Kugelsternhaufen hier im Allgemeinen eine Freude im Okular. Der bekannteste Vertreter und Paradeobjekt M13 zeigt sich hier schon fast bis ins Zentrum aufgelöst in feine Sterne. Die Helligkeit ermöglicht stärkeres Vergrößern, als mit dem 4"-Refraktor und so zeigt der Newton natürlich auch nochmal etwas mehr an Substanz.
Offene Sternhaufen sind natürlich erst recht eine Augenweide. Hier sind die berühmten Vertreter "h + chi" im Perseus genannt. Dies sind zwei sehr reizvoll beieinander liegende offene Sternhaufen, die eine Fülle unterschiedlich heller Sterne zu bieten haben, so dass man den Blick gar nicht mehr abwenden kann.
Die eigentliche Stärke des Newton fängt aber erst bei den Nebeln an, denn hier kann er richtig punkten auf Grund seiner guten Lichtsammelleistung. Er zeigt einem den Orionnebel als helles Nebelgebiet mit differenzierter Darstellung der Wasserstoffwolken. Dies konnte zwar der 102 mm Refraktor auch, aber nicht so hell und der lange dunklere Ausläufer an der rechten Seite des Nebels ist auch erst im Newton so richtig zu sehen. Weitere Lichtpunkte sind dann der bekannte Ringnebel M57 in der Leier, der sich wirklich wie ein Zigarrenkringel vor dem Himmelshintergrund präsentiert. Ebenfalls der Hantelnebel M27 und auch der kleine Hantelnebel M76 sind gute Beobachtungsobjekte für den 6-Zöller.
Galaxien kann man mit dem Gerät ebenso betrachten und dafür wurde es auch angeschafft. Was die beiden Refraktoren noch nicht konnten, das ist mit dem 150er Spiegel drin. M81 und M82 zeigen sich auch schon bei mittelprächtiger Stadthimmelhelligkeit und bei gutem Stadthimmel von vielleicht 5m5 habe ich sogar M33 gefunden. Dies ist die optisch zweitgrößte Galaxie an unserem Nachthimmel und gleich in der Nachbarschaft zu M31 zu finden. Die Flächenhelligkeit der Galaxie ist allerdings sehr gering, weshalb sie auch nur bei wirklich dunklem Himmel zu finden ist.
Allgemein muss aber gesagt sein, dass auch ein 150er Spiegel noch keine Deepsky-Kanone ist. Die Lichtmenge die man damit einfängt reicht zwar zum Zeigen etlicher Galaxien, Details wird man aber bei den wenigsten sehen. Hierzu ist dann mindestens ein 200 mm Spiegel oder besser noch ein 254 mm Spiegel vonnöten.

Allgemeines zum Newton:
Newtonteleskope gibt es genau wie Refraktoren mit verschiedenen Öffnungsverhältnissen (ÖV). Ein ÖV von f/4 bis f/5 ist z.B. sehr lichtstark bei der Deepsky-Fotografie, was relativ kurze Belichtungszeiten ermöglicht. Gleichzeitig setzt aber f/4 schon recht teure Okulare vorraus, da nur diese mit dem stumpfen Lichtstrahl zurechtkommen ohne Randunschärfen zu produzieren.
Optimal für den Einstieg in die Beobachtung ist ein Newton-Teleskop mit f/5 bis f/6, da ab diesem ÖV viele preisgünstige Okulare schon gut mit dem Teleskop harmonieren. Wählt man das ÖV noch kleiner, dann bekommt man zwar eine immer bessere Planetenabbildung, allerdings nimmt die Baulänge dabei auch nicht unbeträchtlich zu, was wieder andere Probleme verursacht. Zum Beispiel hat ein f/8 Teleskop mit 150 mm Spiegel bereits eine Brennweite von 1200 mm. Diese Baulänge erzeugt schon eine beträchtliche Hebelwirkung an der Montierung und stellt dem entsprechend eindeutig hohe Anforderungen an dieselbe. Setzt man diesen 150/1200er Newton dann auf eine EQ3-2, so hat nur der Wind viel Spaß. Hier ist mindestens eine EQ5 gefordert, was den Anschaffungspreis gleich um 100 - 150 € höher setzt (mit Steuerung).
Praktisch sieht es so aus, dass ein 150/750 Newton noch auf einer EQ3-2 visuell eine gut praktikable Sache ist. Ein 150/1200er auf der gleichen Montierung stellt aber ein ziemliches Segelschiff dar. Wenn Fotografie am Planeten geplant ist, dann wäre die EQ3-2 am 150/750er bei lauem Lüftchen noch ausreichend, eine EQ5 wäre aber die sichere Alternative.

Ich habe im Folgenden nochmal die Eckdaten der einzhelnen Geräte aufgelistet und auch die möglichen Beobachtungsbereiche angegeben. Man kann die Angaben durchaus für eine ganze Geräteklasse verstehen, weshalb ich auch nicht die Gerätenamen, sondern nur die Eckdaten angegeben habe.
Abkürzungen: OH - offene Sternhaufen; KS - Kugelsternhaufen; EN - Emissionsnebel; RN - Reflexionsnebel; Glx - Galaxien;

Bauart: Refraktor (Fraunhofer)
Öffnung: 70 mm
Brennweite: 700 mm
Auflösung: 1,64"
sinnv. Max.-vergr.: ca. 140fach
Beobachtungsbereich: Hauptsächlich Sonnensystem. Im Deepsky nur OH
Bauart: Refraktor (Fraunhofer)
Öffnung: 102 mm
Brennweite: 1100 mm
Auflösung: 1,12"
sinnv. Max.-vergr.: ca. 250fach
Beobachtungsbereich: Sehr gut im Sonnensystem. Im Deepsky nur OH und KS
Bauart: Reflektor nach Newton
Öffnung: 150 mm
Brennweite: 750 mm
Auflösung: 0,77"
sinnv. Max.-vergr.: ca. 300fach
Beobachtungsbereich: Vorrangig Deepsky (OH, KS, RN, EN, hellere Glx) aber auch Sonnensystem.

Vergleich

Dobson Dobson-Montierung
Wenn jemand das Thema Fotografie als Anforderungsbereich für den Kauf eines Teleskops ganz ausschließen kann, dann würde ich zum Dobson raten. Dabei verzichtet man auf eine parallaktische Montierung und lagert das Teleskop in einer sogenannten Rockerbox. Das hat den Vorteil, dass der Hauptwert des Teleskops in der Optik steckt und man so für sein Geld mehr Öffnung bekommt. Für den Anfang sollten dann 8" Öffnung dicke ausreichen, was ja schon 2" mehr sind als beim 150er Newton. Man hat also etwa doppelt so viel Lichtstärke und hat dann auch ein f/6 Teleskop, was ja die Okularwahl nochmal leichter/günstiger gestaltet. Preislich liegt man dann bei ca. 300 € für ein Neugerät und vielleicht 100 € - 150 € für zwei weitere sinnvolle Okulare (eins liegt meist schon bei). Der 6"-Newton auf der Montierung würde das gleiche kosten - auch mit zwei Okularen zusätzlich gerechnet.

(Viele weitere Tipps findet man auf der WebSite www.skyluxdoktor.de von Alko Schurr.)

A. Schurr
Beobachtungsinstrumente
Das "richtige" Fernrohr
Einsteigerteleskop
Fraunhofer-Refraktor
Newton-Spiegel
Dobson-Montierung

WARNUNG

Nie mit dem Fernrohr ohne sicheren Schutz die Sonne beobachten! Verwenden Sie ausschließlich zertifizierte Objektiv-Sonnenfilter. Beachten Sie unbedingt die sechs Sicherheitsregeln zur Sonnenbeobachtung:

  1. Filter vor jeder Benutzung prüfen
  2. Sucherfernrohr abdecken
  3. Sicherstellen, dass der Filter fest am Teleskop angebracht ist
  4. Teleskop am eigenen Schatten ausrichten, nicht in die Sonne peilen
  5. Vor dem Entfernen des Filters das Teleskop aus der Sonne drehen
  6. Das Teleskop nie unbeaufsichtigt lassen, insbesondere gegenüber Kindern
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